In der klassischen Homöopathie wird jeder Mensch als Individuum betrachtet und demenstprechend behandelt. Das heißt, wenn zehn Personen an den denselben Beschwerden leiden, kann jeder einzelne von ihnen aufgrund der individuellen Symptomatik ein anderes Mittel erhalten.
Um aus den zahlreichen homöopathischen Mitteln das jeweils richtige für den Patienten auszuwählen, ist eine ausführliche Fallaufnahme (Anamnese) unerlässlich. Dabei ist für den Homöpathen wichtig, wie sich die betreffende Krankheit beim Patienten äußert, z.B. bei Kopfschmerzen: Wo sitzt der Schmerz, erstreckt er sich, wann tritt er auf, wie ist die Schmerzqualität oder auch was verbessert oder verschlimmert die Beschwerden. Zudem wird auch nach Begleitbeschwerden gefragt, schließlich können Krankheitssymptome als Zeichen einer gestörten Lebenskraft auch in anderen Bereichen des Organismus auftreten. Aber auch die Krankenvorgeschichte, Krankheiten in der Familie sowie der Charakter des Patienten liefern wertvolle Hinweise auf das passende homöopathische Heilmittel.
Aufgrund der Gesamtheit aller physischen und psychischen Symptome verordnet der Homöopath ein individuell abgestimmtes Heilmittel. Je präziser dabei der Patient seine Beschwerden wahrnehmen und schildern kann, desto besser kann der Behandler das angezeigte Mittel erkennen.
„Ändert sich der Zustand der Seele, so ändert dies auch das Aussehen des Körpers und umgekehrt;
ändert sich das Aussehen des Körpers, so ändert dies zugleich auch den Zustand der Seele.“
(Aristoteles)